Tipp 1 - Stammsitz der Familie Lucius-Haus Dacheröden
Das Haus Dacheröden ist eines der prächtigsten Gebäude auf Erfurts historischer Nobelmeile am Anger. Seine Wurzeln reichen weit bis ins Mittelalter zurück. Sein heutiges Gesicht verdankt der Prachtbau Heinrich Vasoldt. Er verdiente sehr viel Geld in einer Zeit, als das Erfurter Waid fast mit Gold aufgewogen wurde. Er jedenfalls ließ im Jahre 1557 den Erker und das pilastergefasste Hochstandportal, beides im Renaissancestil, errichten. Runde 250 Jahre später setzten Karl Friedrich Freiherr von Dacheröden und seine Tochter Carolin intellektuelle Zeichen für die ganze Stadt. Im Hause Dacheröden verkehrten die schlauesten Köpfe dieser Zeit, unter ihnen Schiller und die Brüder von Humboldt. Auch für die Straße der Industriekultur ist das Haus von Bedeutung. Hier hatte der Garnwaren-Großhändler Sebastian Lucius ab 1833 seinen Stammsitz. Der Unternehmer führte nicht nur erfolgreich die Firma seines Vaters fort, er war auch der erste Vorsitzende der 1845 gegründeten Handelskammer zu Erfurt. Vor dem Haus steht ein Obelisk inmitten eines Monumentalbrunnens, dessen Bau zu einem Teil von der Familie bezahlt wurde. Der Volksmund nannte ihn deshalb Lucius‘ Zahnstocher.
Das Haus Dacheröden befindet sich am Anger 37 in Erfurt. Es wird als Kulturforum genutzt. Der Herbstlese e.V. ist hier beheimatet.