Tipp 1 - Ehemaliges Heizhaus
Der schlummernde Riese
Wärme wird immer gebraucht egal, ob zum Wohnen oder Arbeiten. Das Erfurter Heizwerk am Rande des einstigen Optima-Geländes aber hat mehr zu bieten, als eine Geschichte über die Versorgung von Werkshallen mit Wärme. Wer heute vor seinen wuchtigen Mauern steht, dem wird schnell klar: Hier steht schöne alte Industrie-Architektur inmitten moderner Gebäude aus Beton, Glas und Stahl. Denn vieles aus der historischen Bausubstanz wurde abgerissen und musste raumgreifenden Neubauten wie der Oper, einem Hotel oder Geschäftshäusern weichen. So ist das 1915 gebaute Heizwerk eines der letzten Industriegebäude in der Erfurter Innenstadt. Das Gebäude ist ein typisches Beispiel für die Industriebauweise dieser Zeit. Der Hauptbau wurde in Stahlbeton mit Klinker und Werksteinverkleidung errichtet, zwei kleinere Anbauten aus Klinkermauern schließen sich an.
Nach 1990 gab es viele kühne Ideen, um den Bau mit neuem Leben zu erfüllen. Die meisten Vorschläge konzentrierten sich auf kulturelle Aktivitäten, von der Kleinkunstbühne bis hin zum Museum für moderne Kunst. Aber alle noch so originellen Pläne für eine Dauer-Nutzung scheiterten letztlich am fehlenden Geld für einen umfänglichen Umbau. So blieben am Ende nur die Not-Sanierung und das gelegentliche Veranstalten sogenannter Events.